© Richard Ulrich

Der Große Walserweg - 1. Teil

18.07.2025

Auf dem Walserweg

Freitag 18.07. bis Montag 21.07.2025

Pünktlich um 06:00 Uhr startete unsere Tour am Bahnhof Gunzenhausen. Eine stattliche Gruppe von 18 Teilnehmern machte sich auf den Weg, die erste Etappe des Walserwegs in Angriff zu nehmen. Nach einigen Umstiegen erreichten wir den Ausgangspunkt, Mittelberg im Kleinwalsertal, und wanderten bei bestem Wetter hinauf ins Gemsteltal. Nach einer schönen Einkehr in der Obergemstelalp war der Weg zur Widdersteinhütte auf 2009 m nicht mehr weit. Vier motivierte Gipfelstürmer waren nicht zu bremsen, bestiegen mit leichtem Gepäck den Großen Widderstein und waren bis zum Abendessen locker wieder zurück. Die Nacht im gemeinsamen Lager war – wie so oft in diesem Fällen - unterschiedlich erholsam.

Auch der nächste Tag begann mit Traumwetter. Zuerst stand der Abstieg zum Hochtannbergpass auf dem Programm. Vorbei am Körbersee (einem der schönsten Plätze Österreichs – ist Geschmackssache) erreichten wir die Batzenalpe, wo wir eine Pause einlegten. Danach ging es noch ein ganzes Stück bergab, bis wir die Bregenzer Ache auf einem Brücklein überqueren konnten.

Ab hier begann der lange Aufstieg zum sogenannten Fürggele (Hochbergsattel), einem Übergang auf 2145 m. Bei schwülem Wetter kamen einige Teilnehmer fast an ihre Grenzen. Da war es gut, dass immer wieder kleine Bächlein für Erfrischung sorgten. Aber mit vereinten Kräften wurde auch dieser Aufstieg geschafft. Auf leichterem Gelände gings nun zur Biberacher Hütte. Leider ereignete sich beim Abstieg ein Unfall. Eine Teilnehmerin rutschte aus und verletzte sich beim Sturz so schwer, dass der Rettungshubschrauber gerufen werden musste. Allen Dank an der Stelle für ihr überlegtes und besonnenes Verhalten. Und unserer Verletzten gute Besserung.

Die Biberacher Hütte wurde vor Beginn eines kräftigen Schauers erreicht. Nach dem Abendessen gings dann zeitig ins Bett – sicher wegen der anstrengenden Tour, aber auch weil wir in Gedanken bei der verletzten Kameradin waren.

Auch dieser Tag startete bei schönem Wetter. Auf einem einsamen Höhenweg erreichten wir die Alpe Oberüberlut mit eigener Käserei und versorgten uns mit leckerem Bergkäse. Über Buchboden kamen wir an einen Fluss namens Lutz. An einer Schwefelquelle waren zwei Teilnehmerinnen so mutig, ein Vollbad zu nehmen. Der Rest begnügte sich mit einem Fußbad. Am Fluss entlang (mit weiterer Bademöglichkeit) erreichten wir die Ortschaft Sonntag. Im Gasthof warteten wir auf den Bus, der uns ins Quartier Gasthof Kreuz in St. Gerold brachte. Dort waren wir die einzigen Gäste und verbrachten bei gutem Essen einen schönen Abend auf der Terrasse.

Der letzte Tag begann mit Dauerregen, sodass wir uns entschlossen, den Abstieg nach Bludenz mit dem Bus zu bewältigen. In Bludenz besuchten einige im Landeskrankenhaus unsere Verletzte, bis wir dann um 12:00 Uhr die Rückreise antraten, die uns problemlos bis halb fünf zurück nach Gunzenhausen brachte. Mit der obligatorischen Einkehr in der Adebar endete eine insgesamt schöne Wandertour – leider überschattet von dem Unfall, der uns allen nahe ging. Wir alle hoffen, dass unsere Wanderfreundin bald wieder gesund wird, und wir zusammen mit ihr noch viele schöne Wandererlebnisse haben können.